Pressebericht
Gemeinde-Heimatpfleger Rolf Ahlers trug Daten und Geschichtsfakten zusammen
Broschüre über St. Elisabeth zum 30jährigen Bestehen der katholischen Kirche in Wendeburg
Die Ökumene wird in Wendeburg großgeschrieben. Seit acht Jahren treffen sich zum Beispiel die Kirchenvorstände regelmäßig zu gemeinsamen Veranstaltungen. So ist es kein Wunder, das ein Mitglied er evangelischen Kirche eine Broschüre über die katholische Kirche St. Elisabeth und die Gemeindeentwicklung verfaßt hat. Anlaß dafür ist das 30jährige Bestehen des Kirchbaus im August diesen Jahres. Zu bekommen ist das Heft bei der Kirchengemeinde, der Firma Timm oder beim Verleger Uwe Krebs in Wendeburg. Der Autor, Heimatpfleger Rolf Ahlers, bekam bei der offiziellen Vorstellung des Heftes viel Lob vom Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Hans Taube und vom stellvertretenden Vorsitzenden des Kirchenvorstandes Rafael Bachmeier. Ahlers hatte Fakten zusammengetragen, Personen befragt und Unterlagen gewälzt, bis er die notwendigen Informationen beisammen hatte. Entstanden ist eine informative Broschüre, die nicht nur auf das kirchliche Leben heute und die Aktivitäten der Gemeinde eingeht, sondern auch die Geschichte bis zur Christianisierung der Region berücksichtigt-und natürlich die Wendeburger Kirche mit ihrer Ausstattung beschreibt."Wir hätten nichts besser machen können, als Ahlers es gemacht hat", sagten die beiden Katholiken Hatte es vor dem Krieg im Raum Wendeburg nur wenige katholische Christen gegeben, so änderte sich die Situation mit der Kriegszeit durch die Zuwanderer aus dem Osten. Zunächst wurden in Rüper Gottesdienste gehalten, betreut durch Priester der Peiner Kirchengemeinde. Im Juni 1946 wurde Franz Wiesner Pfarrer in Wendeburg. Er war aus Gottesberg/Schlesien ausgewiesen worden und hatte jetzt in seiner neuen Gemeinde 1400 Christen in 12 Orten zu betreuen. Statt 5 Kirchen in seiner vorherigen Heimat hatte er hier allerdings kein einziges Gotteshaus. Doch schon zu dieser Zeit arbeiteten evangelische und katholische Christen im Bereich der heutigen politischen. Gemeinde Wendeburg zusammen. Messen konnte Wiesner in den lutherischen Kirchen in Wendeburg und Sophiental halten, in Bortfeld stand das evangelische Gemeindehaus zur Verfügung. Später richtete Wiesner in einem Reihenhaus Am Anger 7 einen Raum seiner Wohnung als Kapelle ein. Pfarrer Georg Aschemann übernahm von Wiesner im Februar 1959 eine gut geführte Gemeinde. Er war Motor für den Bau der katholischen Kirche in Wendeburg - allerdings mußte er sich ausgerechnet am Tag der Kircheinweihung von seiner Gemeinde trennen. Er ging zuerst zu Studienzwecken nach Rom und ist heute Leiter des Bischöflichen Rechtsamtes in Hildesheim. Sein Nachfolger in Wendeburg wurde im September 1963 Pastor Theodor Derks, der auch heute noch im Amt ist. Seine Kirchengemeinde umfaßte zunächst die Orte Bortfeld, Fürstenau, Harvesse, Neubrück mit Ersehof, Sophiental, Wendezelle, Wendeburg und Zweidorf sowie Rüper und Wense. Ab Februar 1974 erhielt Derks als zusätzliche Aufgabe vom Bischof die Betreuung der Pfarrgemeinde St. Gereon in Vechelde. Derks kümmerte sich besonders um die Jugend und setzte sich mit Erfolg für die Gründung eines Pfadfinderstammes ein. In verschiedenen Gruppen können heute Wendeburger und Vechelder Jugendliche mitwirken. Neben den Pfadfindern gibt es einen Musik-und Fanfarenzug, verschiedene weitere Musikgruppen sowie Angebote für Diskussion, Sport und Spiel. Regelmäßig finden Sommerfahrten ins Ausland statt. Den Festgottesdienst aus Anlaß der Kirchweih wird am Sonntag, den 5. September, der frühere Gemeindepfarrer Dr. Aschemann halten. Beginn ist um 9.45 Uhr in der St.-Elisabeth-Kirche. mp
Peiner Allgemeine Zeitung vom 04.09.1993
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